Spritzenautomat/ -abgabe
Seit 1990 betreibt die Drogenberatungsstelle ein strukturiertes Programm zur Abgabe steriler Einwegspritzen an intravenös konsumierende Drogengebraucher*innen. Diese Zielgruppe zählt zu den besonders gefährdeten Personengruppen im Hinblick auf die Übertragung von HIV und Hepatitis.
Das sogenannte „Needle-Sharing“, also die gemeinsame Nutzung von Spritzen, stellt – neben ungeschütztem Geschlechtsverkehr – einen der zentralen Übertragungswege für HIV und HEP-C dar.
Kostenlose Abgabe von Safer-Use-Utensilien durch die Drogenberatung
Die Drogenberatungsstelle stellt im Rahmen ihrer Gesundheitsförderung kostenlos Safer-Use-Utensilien wie sterile Spritzen, Filter, Ascorbinsäure oder Alkoholtupfer zur Verfügung. Mit diesem Angebot möchten wir dazu beitragen, die gesundheitlichen Risiken des Drogenkonsums zu reduzieren und Infektionskrankheiten wie HIV, Hepatitis oder bakterielle Entzündungen vorzubeugen.
Die Abgabe erfolgt vertraulich und ohne Wertung – denn jeder Mensch hat das Recht auf Schutz und Gesundheit, unabhängig von seiner aktuellen Lebenssituation. Unser Ziel ist es, Risiken zu minimieren und den Zugang zu wichtigen Hilfsangeboten niedrigschwellig zu gestalten.
Spritzenautomat
Ein wesentlicher Vorteil der Abgabe steriler Spritzen über Automaten liegt in der durchgehenden Verfügbarkeit: Rund um die Uhr können so Infektionen mit HIV, Hepatitis sowie das Risiko für Spritzenabszesse verringert werden. Zudem bietet dieses Angebot auch jenen Menschen Zugang zu sauberem Spritzbesteck, die aus Angst vor gesellschaftlicher Stigmatisierung oder rechtlichen Konsequenzen auf Anonymität angewiesen sind.
Oft wird die Bereitstellung steriler Spritzen fälschlicherweise mit der Förderung des Drogenkonsums gleichgesetzt. Dabei wird übersehen, dass nicht die Abgabe von Spritzbestecken zur Abhängigkeit oder zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führt – sondern vielmehr der Konsum unter unhygienischen Bedingungen. Personen, die bereits über Drogen verfügen und den Konsum beabsichtigen, werden sich durch das Fehlen hygienischer Utensilien kaum davon abhalten lassen – stattdessen setzen sie sich vermeidbaren gesundheitlichen Risiken aus.